Mittwoch, 1. Dezember 2010

Der Schwanz des Franz






Süss, gell?


Franzi ist dunkelbraun-schwarz getigert, auf dem Rücken ist er fast ganz schwarz und er hat kein weisses Häärchen an sich.

Bis auf den allerletzten Zipfel, der ist weiss.

Aber nicht nur das Franzischwanzi ist sehr dekorativ, der restliche Kater ist auch prächtig :) 




Franzi war bis zum Frühling Wildling. Wir fingen ihn vor anderthalb Jahren mit der Falle, liessen ihn kastrieren und danach wieder laufen. Er war wirklich seeehr wild. Lebte hier im Garten, kam zum Fressen, wenn man ihn rief, hielt aber grossen Abstand und war sehr unfreundlich.

Im Mai war es, glaub ich, ging ich mit Linda durch den Garten Richtung Kompost. Plötzlich kam Franzi unter einer Hecke hervor, marschierte schnurstracks zum Hund und ich dachte schon, jeeeeeh, jetzt kriegt Linda auf die Nase. Aber was macht der Kater, der bis dahin nur unfreundlich war und abzischte, sobald man ihm näher als 10 Meter kam? Er knutscht den Hund!
Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Ich setzte mich ins Gras und beobachtete die beiden eine Weile. Dann kam Franzi zu mir, krabbelte mir auf den Schoss, legte sich auf den Rücken, wollte gestreichelt werden und schmusen-schmusen-schmusen. Unglaublich.
Er kam dann mit auf die Terrasse und ich erzählte meinem Mann, was gerade passiert war. Er sagte "oh neeeee, Anton der Zweite".
Und so kam es dann auch. Franzi blieb auf der Terrasse, guckte zu allen Fenstern rein und wir bekamen ein Problem, wenn wir mit Linda Gassi gehen wollten. Das bekam Franzi nämlich mit, rannte ums Haus herum und hockte dann, wenn wir die Haustüre aufmachten, davor und wollte mit Gassi gehen. Da hier aber viele Hunde unterwegs sind und bei weitem nicht alle katzenfreundlich sind, wollte ich auf gar keinen Fall, dass er mit uns zum Deich marschiert. Also tricksten wir ihn aus: Mann und Hund standen an der Haustüre, ich ging zu Franzi auf die Terrasse, stellte ihm was besonders Leckeres zum Futtern hin und rannte durchs Haus zurück, zur Haustüre raus und dann gings im Stechschritt Richtung Deich, damit wir ausser Sichtweite waren, wenn Franzi fertig mit Futtern war. Das Ganze viermal täglich -> STRESSIG!

Eines Abends sassen wir in der Küche, das Fenster war gekippt. Plötzlich ein Schlag gegen das Fenster und wildes Gekratze. Schreck! Franzi versuchte, zum gekippten Fenster rein zu klettern!
Er hatte uns in der Küche gehört und seine Geduld war am Ende. Er wollte rein, wanderte seit Tagen ums Haus herum und suchte eine Möglichkeit rein zu kommen oder sass auf der Terrasse und drückte sich an den Glastüren dort die Nase platt.
Als wir den totunglücklichen Kater vor dem Küchenfenster auf dem schmalen Fensterbrett balancieren sahen, war uns klar, dass er uns rumgekriegt hatte. Wir machten ihm die Türe auf und er zog hocherfreut ein. Und wieder war es wie bei Anton: er wollte nie wieder raus. Wenn ich die Post hole, kommt er mit vor die Haustüre, guckt sich um, und will wieder rein.
Er war allerdings anfangs nicht so engelhaft nett zu den anderen Katzen, sondern strebte direkt die Weltherrschaft an. Will heissen, es bekam jeder erstmal was auf die Nase. Mittlerweile ist aber bekennender Pazifist geworden, vor allem die Mädels dürfen alles, er lässt sich sogar von Luzie-Winzling ins entzückende Franzischwanzi beissen und lächelt dabei nur milde.

Das Bild stammt noch aus seiner Zeit als Wildling, ich habe es mit Zoom aufgenommen, deshalb ist es so unscharf. Aber nah genug, um ihn besser aufs Bild zu kriegen, kam ich damals ja nicht an ihn ran :D


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